Sonntag, 8. Februar 2015

AUSZEIT!

Immer wieder werde ich von Bekannten und Freunden gefragt, wie ich denn jetzt so mit Kea im Alltag zurecht käme - gerade im Hinblick auf die ersten (schwierigen) Wochen.
Ganz ehrlich: Es ist sehr unterschiedlich! Die meiste Zeit über geht es mir sehr gut und ich genieße jeden einzelnen Augenblick mit unserer wunderschönen und bezaubernden Tochter. Ich genieße es, sie beim Spielen und Ausprobieren zu beobachten, jeden neuen Entwicklungsschritt zu feiern und mit ihr gemeinsam zu lachen und Spaß zu haben.
Aber es gibt auch die anderen Momente. Momente, in denen es mir schwer fällt, 24 Stunden lang ununterbrochen anwesend zu sein und immer gute Laune zu haben. Momente wie letztens: Hinter uns lagen eine 7-Tage-Arbeitswoche meines Mannes und eine wenig erholsame Nacht, da Kea den Abend zuvor erbrochen hatte und mies drauf war. Gut, dass mein Mann am nächsten Tag frei hatte. So hätte ich mal endlich Zeit für mich - dachte ich. Doch mein lieber Mann wollte an diesem Tag unbedingt eine Aufgabe im Haushalt erledigen, die seinerseits viel Zeit beanspruchte. Bedeutet im Umkehrschluss, dass ich mich wieder den ganzen Tag fast ausschließlich um Kea kümmerte und keine Zeit zum Erholen hatte. Zudem erhoffte ich mir, dass mein Mann selbst auf den Gedanken kommt, dass die Mutter seiner liebenswerten Tochter auch mal ein wenig Zeit für sich selbst braucht. Fehler, ganz großer Fehler. Es führte bloß zu Frustration, einer lauten Explosion und völligem Unverständnis meines Mannes. Warum ich denn nichts gesagt hätte!!! Ja, warum?!? Ich bin davon ausgegangen oder hatte mir vielmehr gewünscht, er könne zwischen den Zeilen lesen. Kann er nicht. Muss er ja auch nicht. Oder doch?
Man soll ja bekanntlich aus Fehlern lernen. Also, was lerne ich aus diesem Tag? Ich muss mich selbst um meine persönlichen Auszeiten kümmern. Ich muss unseren Alltag selbst so strukturieren und gestalten, dass er feste Auszeiten für mich enthält. Ansonsten gehen die unter und ich gleich mit.

Das haben wir am nächsten Tag auch gleich umgesetzt. Kea bei meinem Mann und bei meiner Mama gelassen, die an diesem Nachmittag mal da war und raus. Raus in den Britzer Garten, in unser kleines Paradies um die Ecke. Den Kopf frei laufen und die Natur genießen. Irgendwann fing es ganz herrlich doll an zu schneien. Also einen Zwischenstopp im Café gemacht und das Alleinsein in allen Zügen genossen.






Nach diesen zwei Stunden kam ich wieder gerne nach Hause und war um eine Erfahrung reicher: Es ist völlig in Ordnung mir diese Auszeit zu nehmen ohne gleich eine schlechte Mutter zu sein. Ganz im Gegenteil: Ich brauche diese Auszeit UM eine GUTE Mutter zu sein. 


Klingt für viele vielleicht selbstverständlich, ich muss dies erstmal lernen. Aber jetzt habe ich es verinnerlicht und in Zukunft wird hier und da in meinem Terminplan folgendes zu finden sein: AUSZEIT!

Habt ihr auch ähnliche Erfahrungen machen müssen???

Elly
xxx

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