Sonntag, 7. Februar 2016

Alles richtig gemacht!!!


Es versetzt einen doch regelrecht in Hochstimmung, wenn man feststellt, dass man im Leben hier und da doch ein paar richtige Entscheidungen getroffen hat. 
Gestern stand ich mit meiner Schwester und Kea in Köpenick am Müggelsee und dachte: "Alles richtig gemacht!" Die Entscheidung nach Berlin zu ziehen fiel vor ca. drei Jahren. Ich wollte damals einen Neuanfang, mein Mann und ich wünschten uns immer ein Leben in einer Großstadt und meine Eltern hatten kurz zuvor beschlossen, ihre zweite Lebenshälfte in Berlin zu verbringen. Und da ich gerade Kea erwartete, lag es nahe, ebenfalls nach Berlin zu ziehen. Die Entscheidung fiel nicht schwer. Ganz im Gegenteil. 
Damals wurde diese jedoch von einigen in Frage gestellt. Besonders die Worte einer fremden (!) Person sind mir besonders in Erinnerung geblieben. "Auch ihr werdet nicht lange in Berlin bleiben." Diese männliche Person holte unsere damalige Küche ab. Es entwickelte sich ein Gespräch und als das Wort Berlin erwähnt wurde, gab es für ihn kein Halten mehr. Er hatte wohl Freunde, die ihr Glück für ein paar Jahre in Berlin gesucht hatten und irgendwann frustriert zurückgezogen sind. Er beschrieb in allen Einzelheiten, wie teuer, dreckig und schrecklich Berlin sei. Unmöglich dort zu leben. Damals fand ich das Verhalten der Person sehr unhöflich. Quatsch! Ich finde das Verhalten nach wie vor unerhört. Man macht doch keiner Person, die schon ihre Koffer gepackt hat, die gewählte Stadt madig. Selbst wenn man eine begründete Meinung dazu hat. Dann schluckt man es eben runter. 
Heute würde ich dieser Person am liebsten folgendes ins Gesicht schmeißen: "Ich liebe Berlin! Wir sind hier glücklich und denken nicht ansatzweise an einen Rückzug! Nein, ich kann mir sogar vorstellen, hier alt zu werden!"
Ich hab mich in Berlin verliebt. Ich liebe diese Stadt mit den Gegensätzen wie zum Beispiel Kreuzberg - Köpenick. Jeder Kiez hat seinen eigenen Charme, seine eigene Schönheit - und dennoch gibt es kaum krassere Gegensätze. In Kreuzberg pulsiert das Leben: Es ist hektisch, laut, die Lichter gehen niemals aus und ist VOLL von jungen Leuten, die versuchen, jeden einzelnen Tropfen Spaß aus dem Lappen Leben rauszuholen. In Kreuzberg fühlt man sich direkt am Puls des Lebens - als läge Kreuzberg direkt an der Aorta. Es fordert heraus, inspiriert aber auch. Köpenick hingegen ist ruhig und idyllisch. Alles läuft langsamer - ganz genauso wie die vielen Senioren, die hier viel häufiger anzutreffen sind. In Köpenick wird entschleunigt - ganz besonders am Müggelsee. Dort lässt man die Seele baumeln. 
Meine Schwester hat das große Vorrecht, den direkt um die Ecke zu haben. 
Nach einem Frühstück mit ganz viel Kaffee (ich hatte die Nacht mit Kea bei ihr verbracht), schnappten wir uns Kea, spazierten durch den Wald, sogen die wunderbar milde und zart nach Frühling duftende Luft ganz tief in unsere Lungen und landeten am Müggelsee. Stille! Hier und dort ein paar verirrte Spaziergänger. Sonst war nur das leise und konstante Plätschern des Wassers zu hören. Herrlich!




Kea warf kleine Steinchen ins Wasser und war glücklich! Wir auch! Wir genossen diesen ganz besonders schönen und ruhigen Moment - und den Ausblick auf einen wunderschönen Sommer am Müggelsee. Dann geht es hier alles andere als ruhig her! Doch dieser besondere Moment gehörte UNS! Und machte mir noch einmal mehr bewusst: "Alles richtig gemacht! Hier gehöre ich hin!"


Einen schönen Start in die Woche wünscht 

Elly
xxx


Freitag, 5. Februar 2016

Quinoa-Tabouleh || Mädelsabend

Ich bin neulich beim Aufräumen über ein Rezept gestolpert, dass ich aus einer Zeitschrift rausgerissen hatte und unbedingt mal nachkochen wollte.
Gestern habe ich es endlich in die Tat umgesetzt. Es ist einfach und schnell gemacht, sehr gesund und mega lecker. Sogar Kea hat es gern gegessen - ja, auch mit den Frühlingszwiebeln.

Rezept Quinoa-Tabouleh

Zutaten:
150 g Quinoa
2 Knoblauchzehen
5 EL Olivenöl
500 ml Gemüsebrühe
1 Gurke
250 g Kirschtomaten
3 Frühlingszwiebeln
je 1 Bund glatte Petersilie und Minze
Saft von 1 Zitrone
Salz, Pfeffer



  • Quinoa in ein Sieb geben und unter fließendem Wasser so lange spülen, bis das Wasser klar ist. 
  • Knoblauch schälen und fein hacken. In einem EL Olivenöl andünsten. Mit Gemüsebrühe aufgießen, Quinoa dazugeben, 15 bis 20 Minuten zugedeckt köcheln, auskühlen lassen.
  • Gurke waschen und klein würfeln, Tomaten abbrausen und vierteln, Frühlingszwiebeln waschen und in feine Ringe schneiden. Alles in eine Schüssel geben, Quinoa dazugeben. 
  • Petersilie und Minze abbrausen, abzupfen, grob hacken und dazugeben.
  • Zitronensaft, restliches Olivenöl, Salz und Pfeffer verrühren, über die Zutaten gießen und mischen. 
Das Rezept reicht für ca. 4 Personen und wird pro Portion mit 365 Kalorien berechnet. 



Mein Wochenende startet heute Abend richtig gut: Mädelsabend mit meinen Schwestern und Mama. Und Kea. Mein Mann hat Nachtschicht und so hat sie das große Privileg mit dabei sein zu dürfen. Und weil ich so froh bin, dass es diese drei tolle Frauen in meinem Leben gibt, habe ich für sie eine kleine Aufmerksamkeit vorbereitet. Eine Papiertüte gefüllt mit einer persönlich gestalteten Botschaft für jeden Tag der kommenden Woche. Das alles wurde hübsch verpackt. Fertig!!




Naja, ganz so schnell ging das dann doch nicht und ja, ich weiß, diese Zeit hat man/frau auch nur, wenn man zu Hause ist und nicht arbeitet. Ja, ganz bestimmt. Dafür stand bei mir gestern der Haushalt hintenan. Und mein Schreibtisch sieht dann ehrlicherweise so aus:


Aber das nehme ich gern in Kauf. Ich finde Ermutigung und kleine Aufmerksamkeiten sehr wichtig. Mir persönlich sind sie sehr wichtig, denn sie machen den Alltag erträglicher und lassen einen wissen, dass es jemanden gibt, der an einen denkt. Nicht jeder hat diese Sprache der Liebe. Nein. Trotzdem freut sich jeder über kleine überraschende Aufmerksamkeiten. 
Vielleicht gibt es jemanden in eurem Umfeld, der gerade auch sehr gut eine kleine Aufmerksamkeit gebrauchen könnte. Es muss ja nicht gleich so aufwendig sein. Eine kleine Karte oder auch nur eine liebe Nachricht per Whatsapp lässt eine Person wieder strahlen. 

In diesem Sinne euch allen ein wunderschönes Wochenende mit vielen positiven Überraschungen.

Elly
xxx

Montag, 1. Februar 2016

Wochenendskonfetti

Am Donnerstag schrieb ich Folgendes:
Gestern hab ich mir Notizen für einen neuen Post gemacht. Thema: Wie ich den Alltag mit Kea immer mehr genieße und mir nicht vorstellen kann, sie irgendwann in die Kita zu geben.
Heute: Alltag genießen? Mit Kea??? Ha, auf welchem Trip war ich denn bitteschön!

Wir haben drei Nächte hinter uns, in denen Kea für längere Zeit wach war - sprich zwei Stunden, in denen sie sich von A nach B wälzte und keine Ruhe und schon gar nicht den Schlaf fand. Doch in der letzten Nacht hat sie es wirklich auf die Spitze getrieben: drei Stunden war sie wach!!!!!! Dabei hatte sie gestern nur eineinhalb Stunden Mittagsschlaf und ist gestern Abend erst um 22 Uhr ins Bett. Nur um dann um drei Uhr nachts wieder in unserem Bett zu landen und uns drei Stunden wach zu halten.
Irgendwann um sechs Uhr morgen gingen dann doch ihre kleinen Äuglein zu.
Ich bin genervt, frustriert, wütend und MÜDE! Kopfschmerzen. Ibu, Kaffee!!! Das kann doch echt nicht wahr sein.


Und trotzdem möchte ich darüber schreiben, wie glücklich ich mit Kea bin. Nein, nicht in diesem Moment!! Doch diese Negativität, die hier gerade herrscht, möchte ich nicht. Ich möchte dankbar sein für jeden einzelnen Tag mit Kea. Für jede Stunde, jede Minute und auch jede schlaflose Nacht.


Nein, Kea ist nicht der geborene Sonnenschein. Sie verbreitet nicht ständig gute Laune und strahlt nicht pure Lebensfreude aus, wie es vielleicht andere Kinder tun. Sie ist anders. Sie ist eine unglaublich gute Beobachterin, sie verinnerlicht und begreift schnell und hat ihren ganz eigenen Willen. Kuscheln ist nur dann möglich, wenn sie es möchte. Sie liebt es, wenn wir ihr Bücher vorlesen. Sie sitzt dann ganz ruhig neben uns (auf dem Schoß wäre eine Einschränkung ihrer Freiheit!) und hört lange Zeit konzentriert zu. Sie mag keine Action und kein Toben. Aber sie liebt es mit Knete zu spielen, sie liebt das alte Puppenhaus meiner Schwester, das bei meinen Eltern steht. Sie liebt diese vielen besonderen Kleinigkeiten - kleine Puppenschränke, deren Türen und Schubladen sich öffnen lassen, kleine Puppen, die man auf Sofa oder Toilette setzen kann. Unglaublich spannend.
Sie mag sich nicht die Hände schmutzig zu machen, liebt es jedoch die kleinen Steine von der Straße zu sammeln. Damit könnte sie sich stundenlang beschäftigen, wodurch die Spaziergänge manchmal sehr herausfordernd sind.

(...) Weiter bin ich nicht gekommen. Ich habe es nicht geschafft, den Post fertigzustellen.
Wir haben eine anstrengende und ereignisreiche Woche hinter uns. Vier von drei Nächten waren katastrophal. Und trotzdem haben wir am Wochenende meine Nichten (9 und 7 Jahre alt) zu uns geholt.

Bevor mein Mann die beiden am Freitag Abend abholte, machten wir mit Kea einen Ausflug ins SeaLife - müde, aber glücklich und völlig fasziniert von Gottes unglaublich kreativer Schöpfung. Kea hat es sehr genossen. Wir auch.


Am Wochenende haben wir es uns so richtig gemütlich gemacht. Das Wetter war eine Katastrophe, aber das hat uns nicht weiter gestört. Morgens wurde schon anders als üblich gestartet: Schaumküsse aufs Brötchen. Klassiker. Lecker! Könnte ich jeden Morgen zu meinem Kaffee haben.


Kea war total begeistert, ihre Cousinen ganz für sich und den kompletten Tag um sich zu haben. Der Favorit dieses Wochenendes: Knete. Eine sehr dankbare Beschäftigung. Einfach dazusetzen, hier und da helfen und die Kinder beim Kreativsein beobachten. Tolle Werke sind entstanden.




Zwischendurch wurde genascht, gekuschelt, gelesen und gegessen. Absolutes Highlight war jedoch das gemeinsame Baden der drei am Samstagabend. Da ging es so richtig bunt her. Es wurde gespielt, geplantscht, rumgealbert und "Plötsinn" gemacht, wie Kea es immer treffend formuliert.

Mein persönliches Highlight kam am Sonntag Nachmittag. Ich hatte FREI. Lecker Waffelessen im "kaufdichglücklich" mit Steffi, ein kurzer Ausflug über den Trödel des Mauerparks gefolgt von einer heißen Suppe beim Asiaten, um sich aufzuwärmen. Gut, dass wir das gemacht haben. Danach standen wir eine Stunde lang draußen vor der Berlinischen Galerie an. Die Stadt Berlin hat sich bei ihren Bürgern für das Engagement bei der Flüchtlingsthematik bedankt und viele Museen und öffentliche Einrichtungen boten für gewisse Zeiten kostenlosen Eintritt. Man braucht nicht viel Fantasie, um sich auszumalen, welche Massen sich diese Chance nicht entgehen lassen wollten. Folge der Kälte: eine Sehnenscheidentzündung im rechten Handgelenk. Schön war es trotzdem.







Elly
xxx